lernende Organisation

In Zeiten der Digitalisierung reicht es nicht mehr aus die Probleme mit unseren bisherigen Denkweisen und Wissen zu lösen. Hierzu werden Wissensarbeiter und eine Kultur des lebenslangen Lernen benötigt.

Wissensarbeit(er) als Basis des lebenslangen Lernen

Sybille Hermann definiert dies in einem Fraunhofer Artikel wie folgt: „Wissensarbeit ist die Bewältigung von Aufgaben, die zumindest für die betreffende Person so komplex oder neuartig sind, dass ihre Erfahrungen nicht ausreichen, um zu dem erwünschten Ergebnis zu kommen, so dass es für sie notwendig wird, neues Wissen zu erwerben, zu integrieren, oder zu entwickeln. Dieser Bedarf, sich neues Wissen anzueignen, stellt eine Barriere bei der Suche nach der passenden Lösung dar.“ 

Haben wir aber schon genug Wissensarbeiter bei uns in den Unternehmen? Können wir die komplexen Probleme schon besser lösen? Eher weniger. Es sind in der Regel noch zu wenig nachhaltige Initiativen für eine andere Kultur des Lernen gestartet.

Lernen als Prozess

Lernen ist der Erwerb von Wissen und Fähigkeiten auf Basis von Erfahrungen. 

Der Prozess des Lernens basiert auf 4 Säulen bzw. Stufen. Dies ist vergleichbar mit dem Shu-Ha-Ri aus der japanischen Kampfkunst. Jeder befindet sich abhängig vom Thema auf einer anderen Stufe. Die vierte Stufe sollte in einem komplexen Umfeld als persönliches Ziel angestrebt werden.

1. Lernen, um es zu kennen (Shu)

Beispiel: Buch lesen oder Training besuchen. Das Denken steht im Vordergrund

2. Lernen, um es zu tun (Ha)

Beispiel: Das angeeignete Wissen anwenden. Das Tun steht im Vordergrund

3. Lernen, diesen Prozess mit anderen zusammen zu machen (Ha+)

Beispiel: Wissensaustausch, soziale Interaktion durch Dialog und Diskussion

4. Lernen als Lebenseinstellung → lebenslanges Lernen (Ri)

Beispiel: Entwicklung zum Wissensarbeiter

Zusätzlich gibt es noch eine interessante Betrachtung wie Wissen erworben wird durch das 70-20-10 Modell von Charles Jennings: 

  • 70% des Wissens wird direkt aus dem Job erlernt, da konkrete Aufgaben und Probleme gelöst werden
  • 20% des Wissens wird von Kollegen und Vorgesetzte durch Unterhaltungen in der Kaffeeküche oder durch gezielte Fragen erworben
  • 10% des Wissens durch formale Trainings wie Präsenzseminare

Folglich wird 90% des Wissens durch informelles Lernen erworben. Aus Unternehmenssicht sollte deshalb die lernende Organisation angestrebt werden. Allein um die bestehenden komplexen Situation mit Erfahrungsaustausch und das gemeinsame Ausprobieren besser lösen zu können.

Lernende Organisation

Eine lernende Organisation besitzt die Fähigkeit Wissen zu generieren und zu verteilen und in Folge das Verhalten auf Basis neuer Erkenntnisse und Einsichten zu verändern, basierend auf einer guten Fehler- und Feedbackkultur. Das heißt das Wissen von jedem Einzelne ist wichtig, jedoch erst die Summe aller Aktivitäten bringt den entscheidenden Mehrwert. 

Was ist nun Corporate Learning?

Corporate Learning bezeichnet alle Aktivitäten und Maßnahmen in einer Organisation, die die Vision der lernenden Organisation in der täglichen Arbeit erlebbar machen. Es ist folglich das permanente Lernen und Austauschen von Wissen in Netzwerken auf Augenhöhe.

Umsetzung einer lebenslangen Lernkultur

Typische Beispiele um Corporate Learning zu etablieren sind Barcamps, Hackathon, Working out loud, Community of Practice (CoP). Mentoring, Brown Bag / Lunch & Learn Session aber auch Agile Games, wie ich sie anbiete. Ansätze wie Design Thinking und Design Sprint können ebenfalls ihren Teil dazu beitragen. Alle Interaktionen, die interdisziplinär umgesetzt werden, gehen in diese Richtung. 

Auch außerhalb der Unternehmensgrenzen stehen durch Meetups, wie beispielsweise der Agile Stammtisch Lindau, ebenfalls Möglichkeit zum Austausch und Wissenstransfer zur Verfügung. Mittlerweile gibt es zu nahezu jedem Thema ein Meetup. Einfach in Meetup.com suchen.

Prinzipiell werden diese Mechanismen zu einem effektiven Wissensaustausch immer wichtiger werden. Durch einen erfahrenen Agile Coach bzw. Corporate Learning Coach wie mich kann die Umsetzung dieser Lernkultur optimal begleitet werden.

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