Habt ihr schon mal etwas von “Scribbles that matters” oder “Leuchtturm 1917” gehört? Noch nicht? Dann ist diese kreative Art sein Kopf frei zu bekommen noch kein Bestandteil in eurem Leben. Mit diesem Blog Artikel biete ich euch einen kurzen Einstieg in die Bullet Journal Methode.
Bullet Journal ist schon länger ein Trend. Auf Facebook, Instagram und Pintrest gibt es mittlerweile zahlreiche wundervoll gestaltete Bullet Journals Seiten zu bewundern, es sind teilweise richtige schöne Kunstwerke dabei. Im Internet wird von den stolzen Besitzern häufig durch ein sogenannte Flip Through das ganze Jahr oder der jeweilige Monat präsentiert. Ein Beispiel ist hier zu finden.
Bullet Journal Methode
Da ich ein To-Do-Listen Junkie bin (Ich liebe das Gefühl etwas erfolgreich abzuhaken) und mir meine Zettelwirtschaft (Ich werde quasi handlungsunfähig, wenn mir zu viel im Kopf rumschwirrt) mit der Zeit zu unübersichtlich wurde, habe ich bereits letztes Jahr (2018) versucht ebenfalls diese Art von Kalender zu pflegen. Dadurch habe ich ebenfalls eine ansehnliche Menge an besonderen Stiften, Washi Tapes, Schablonen und Stempel in meinem Besitz. Es macht wirklich Spaß in dieser Art seine Kreativität auszuleben, allerdings nur wenn dafür auch genug Zeit zur Verfügung steht. Deshalb hat mich es irgendwann schon richtig frustriert, dass ich nicht solche Kunstwerke hatte.
Verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft
Aber dann Jahr änderte sich dann plötzlich alles für mich: Der Erfinder der Bullet Journal Methode hat ein Buch mit dem Titel Bullet Journal Methode – Verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft herausgebracht. In dem Buch beschreibt er sehr anschaulich was das eigentliche Ziel ist und wie das mit sehr einfachen Schritten erreicht werden kann.
Die ursprüngliche Idee hinter einem Bullet Journal ist die strukturierte individualisierte Verwendung von To-Do-Listen. Anstatt alle Aufgaben lose auf Blättern und unabhängig vom Terminkalender zu sammeln, werden die Informationen in Form eines Buches zusammengebracht. Dadurch kann man immer den Überblick über anstehende Aufgaben und Termine behalten. Ein Bullet steht dabei für einen Punkt, mit dem eine einfache Aufgabe aufgelistet wird. Diese kann abgehakt, gestrichen oder verschoben werden.
Rapid Logging
Für die Umsetzung ist wirklich nur ein Notizbuch, ein Lieblingsstift und ein Lineal notwendig – und natürlich alles was momentan in dem eigenen Kopf oder verteilt auf verschiedenen Zettel oder anderen Systeme rumschwirrt. Mit Hilfe von Rapid Logging steht eine effiziente Art der Strukturierung der Gedanken in Form von lebendigen Listen mit definierten Symbolen zur Verfügung. Im Vordergrund steht nun mehr die Beherrschung der Informationsflut anstelle (wie bisher) die Gestaltung. Jeder darf seine Kreativität ausleben wie er will, der Grundgedanke des eigentlichen Bullet Journal liegt aber zuerst auf der richtigen Strukturierung. Das Buch findest Du verschiedene Beispiele für jedes Element.
Mit Hilfe der Bullet-Journal-Methode werden Sie mit weniger Arbeit mehr erreichen. Sie werden das wirklich Wichtige identifizieren und beherzigen lernen, indem Sie sich von allen Unwichtigen frei machen.
Ryder Carroll
Fokussierung: Die richtigen Dinge tun
Für mich stellt diese Methode eine optimale Umsetzung dar, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren (Fokus) aber auch zu reflektieren, ob es das Richtige war und es ggf. für die Zukunft anzupassen. Ein gutes Zeit- und Selbstmanagement wird im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld immer mehr eine notwendige Fähigkeit sein. Zusätzlich sehe ich bei der Methode sehr viel Parallelen zur agilen Denkweise:
- Es gibt Timeboxing und den Ansatz der kleinen Schritte mit kontinuierlicher Reflexion, um Strukturen und die Dringlichkeit mit einzubeziehen.
- Es können Ziele definiert werden, die zuerst in Sprints und anschließend in Aufgaben herunter gebrochen werden mit dem Ziel Überforderung vorzubeugen. Basis war hier wirklich die Sprints aus der agilen Softwareentwicklung.
Daher wage ich die These, dass jeder die Bullet Journal Methode erfolgreich umsetzen kann, fühlt sich auch in der agilen Welt wohl und anders herum.
Kernelemente der Bullet Journal Methode
Ein Bullet Journal ist nicht als Kalender Ersatz gedacht, es muss auch niemals vollständig, sondern nur für einen persönlich nützlich sein. Daher unterscheidet sich jedes Bullet Journal von anderen, nur die Kernelemente finden sich bei jedem wieder:
- Index: Auffinden der Inhalte mit Hilfe von Themensammlung mit Seitennummer
- Future Log: Festhalten aller Termine und Aufgaben, die außerhalb des aktuellen Monats liegen
- Monthly Log: Überblick über Zeiten und Aufgaben des aktuellen Montats, plus Geistiger Fundus (Aufgabenliste)
- Daily Log: Eintragen der Gedanken und Aufgaben, die am Tag aufkommen mittels Rapid Logging, plus tägliche Reflexion
Schlüsselkonzepte der Bullet Journal Methode
Zu den Schlüsselkonzepten gehören zusätzlich noch folgende grundlegende Elemente zur besseren Strukturierung:
- Rapid Logging: Kurzschreibweise in Kombination mit Symbolen, um Gedanken in Notizen, Ereignisse und Aufgaben zusammenzufassen, zu kategorisieren und zu priorisieren.
- Collection: Modulare Bausteine, um zusammenhängende Inhalte zu verwahren. Die 4 oben genannten Elemente Index, Future Log, Monthly Log und Daily Log sind bereits Collection (Formatvorlagen). Für alles was mehrmals auftaucht oder ein größeres Projekt darstellt wird eine Collection erstellt. Dies ist der individuelle Teil des Bullet Journals. Ein Portfolio an Collections ist der Stack.
- Übertragung: Monatliche Reflexion, um bedeutungslose Inhalte herauszufiltern.
Mein Fazit zur Bullet Journal Methode
Für mich persönlich war jetzt die Bullet Journal Methode der letzte fehlende Baustein, den ich für die Perfektionierung meines Zeit- und Selbstmanagements gebraucht habe. Zusätzlich stellt mein Bullet Journal auch mein persönlicher Coach dar. Mit Hilfe des Notizbuches kann ich mich auf meine Ziele und werde kontinuierlich angehalten zu reflektieren. Es ist dadurch auch möglich bestimmte Muster zu erkennen und über die entsprechenden Anpassungen schrittweise zu verändern.
Ich bin aber auch der Meinung, dass das eigentliche Potential dieser Methode noch nicht erkannt wurde. Die Mehrzahl der bestehenden Community fokussiert sich zu sehr auf den kreativen Bereich und daher ist es auch ehr nur ein Kalender Ersatz.
In meinem Angeboten im Rahmen der agilen Selbstmanagement Reise kannst du dir die Zeit nehmen und dein eigenes Selbstmanagement System kreieren. Du lernst die gängigen Zeitmanagement Methoden und insbesondere Getting things done sowie die Bullet Journal Methode oder Deep Work im Detail kennen. Du bekommst ausreichend Zeit an dem Tag deine eigene Struktur im Bullet Journal auszuprobieren.
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