Warum agile Teams nichts mit Business Agilität zu tun haben
Eigentlich verbinde ich den Namen Klaus Leopold eher mit Kanban. Ich habe an dem Product Owner Camp in Frankfurt bereits einen sehr eindrucksvollen Vortrag von ihm miterleben dürfen. Mit seinem neuesten Buch Agilität neu denken: Warum agile Teams nichts mit Business-Agilität zu tun haben, hat er aus meiner Sicht eine neue Pflichtlektüre für jeden der wirklich die Agilität und den Zweck dahinter verstehen will geschaffen. Erhalte einen Überblick durch die nachfolgenden 9 wichtigsten Key Takeaways aus diesem Buch.
Das Buch ist sehr gut strukturiert und mit zahlreichen wirklich sehr schönen Zeichnungen ergänzt. Es macht Spaß das Buch zu lesen. Mich hat es persönlich gefreut, dass sich der Inhalt mit meinem Wissen und Erfahrungen deckt. So werde ich das Buch zukünftig gerne als Referenz nennen, sobald nur wieder das gefährliches Halbwissen offensichtlich wird. Daher gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung für dieses Buch.
Kurzbeschreibung
Dieses Buch beschreibt eine Agile Transition eines Unternehmens in die ca. 600 Leute involviert waren. Das erklärte Ziel war es, Time-to-Market von Initiativen zu verkürzen, damit man schneller auf Kundenbedürfnisse reagieren kann und somit die Business Agilität steigt.
Um das zu erreichen, wurde eine Reorganisation durchgeführt. Alle Teams wurden crossfunktional aufgestellt, damit das notwendige Wissen für die Entwicklung im Team vollständig vorhanden ist. Zusätzlich wurden die Teams nach Produkten aufgestellt, um Abhängigkeiten zu entfernen. Visualisierung der Arbeit, Standup-Meetings und Retrospektiven machten die Agile Transition komplett – einzig die erwartete Verbesserung blieb aus. Das Buch zeigt, warum es zu keiner Verbesserung gekommen ist und was getan wurde, um die Situation doch noch zu verbessern und das Ziel “mehr Business Agilität” zu erreichen. Die Leser*innen erfahren auch, wie man eine Agile Transition in dieser Größenordnung angeht, damit man erst gar nicht in die missliche Lage kommt, keine Verbesserungen zu sehen. So viel sei vorab erwähnt: nicht auf Teamebene starten – das spart nicht nur Nerven sondern auch noch sehr viel Geld!
Die 9 wichtigsten Key Takeaways
Das Buch Agilität neu denken liefert viele Tipps und Hintergrundinformationen. Auch für Neueinsteiger ist das Buch sehr gut geeignet, da auch die Basics erklärt werden. Wichtige Informationen oder durchzuführende Schritte sind in dem Buch gesondert hervorgehoben. Einige Auszüge zeigen die nachfolgenden 9 wichtigsten Key Takeaways.
Eine generelle wichtige Kernaussage von Klaus Leopold sollte eigentlich auch nichts mehr unbekanntes sein: „Die konkrete Ausgestaltung dieser Schritte kann, muss und soll in jeder Organisation anders aussehen. Und sie verändert sich im Laufe der Zeit auf Basis der Bedürfnisse des Unternehmens und dessen Kunden!“
Eine generelle wichtige Kernaussage von Klaus Leopold sollte eigentlich auch nichts mehr unbekanntes sein: „Die konkrete Ausgestaltung dieser Schritte kann, muss und soll in jeder Organisation anders aussehen. Und sie verändert sich im Laufe der Zeit auf Basis der Bedürfnisse des Unternehmens und dessen Kunden!“
Key Takeaway #1: Starte bei der Ablauforganisation
Eine organisatorische Veränderung sollte bei der Ablauforganisation ansetzen, denn die Erfüllung des Kundenwunsches und genauso die Time-to-Market sind Fragen der gelebten Prozesse, der Zusammenarbeit und Abhängigkeiten.
Key Takeaway #2: Auflösen der Abhängigkeiten
Es sollten so viele Abhängigkeiten wie möglich aufgelöst werden. Am wichtigsten ist aber, jene Abhängigkeiten so gut wie möglich zu managen, die bestehen bleiben.
Key Takeaway #3: Schlanke Prozesse
Business-Agilität entsteht durch schlanke Prozesse, die Ideen rasch in die Umsetzung bringen und es dadurch Teams überhaupt erst erlauben, schnell etwas zu liefern.
Key Takeaway #4: Visualisiere die Arbeit
Die Visualisierung von Arbeit zeigt die aktuellen Dysfunktionalitäten eines Systems auf. Der eigentlich Verbesserungsmotor liegt in der Limitierung der Menge an Arbeit, die in ein System gelassen wird.
Key Takeaway #5: Beobachte das System
Es geht auch darum, durch ständige Beobachtungen das richtige Limit für jeweilige System zu finden und die Arbeiten in der ökonomisch sinnvollen Reihenfolge ins System zu lassen.
Key Takeaway #6: Limitiere das System
Hinterfrage: Wie viel Arbeit verträgt die Organisation und ist die Arbeit an der Strategie ausgerichtet?
Key Takeaway #7: Wert für den Kunden optimieren
Business-Agilität erreicht man, wenn die Lieferung des Werts für den Kunden optimiert wird. Früher oder später wird dadurch sichtbar, was sich für diesen Zweck an der Organisationsstruktur verändern muss.
Key Takeaway #8: Effizienz
Die Frage ist nicht, wie viele Schritte ein Wertstrom im Upstream umfasst, sondern wie schnell diese Schritte von den beurteilenden Werteeinheiten (Ideen, Konzepte etc.) durchlaufen werden können.
Key Takeaway #9: Organisation wächst zusammen
Business-Agilität ist, von der Idee bis zur Wirkung beim Kunden so schnell wie möglich zu liefern. Das klappt, wenn eine Organisation nicht in Ansagende und Ausführende zerteilt wird und stattdessen die Abgrenzung zwischen „wir“ und „die anderen“ allmählich aufgelöst wird. Sich mit gegenseitigen Abhängigkeiten zu beschäftigen und diese zu beseitigen kann dabei helfen, dass die Organisation zusammen wächst.
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